Dienstag, 26. Juni 2012

Wenn wir das hier überleben...

Ups, also irgendwie wurde ich bei meinem letzten Post falsch verstanden. 
Der Herzmann und unsere Möbel sind in der neuen Bude, wir (also das Herzkind und ich) noch nicht.
Unser Zug fährt erst Samstag los, also bin ich momentan noch bei Mutti Zu hause.

Ach ja, der Abschied naht und irgendwie dreht sich alles in mir.
Auf der einen Seite die große Vorfreude auf unser neues Leben und auf der anderen Seite meine liebe Familie, die ich nun schon zum zweiten mal verlassen muss.
Überhaupt kommt mir unsere Beziehung irgendwie schon recht abenteuerlich vor.
Vor knapp vier Jahren haben wir uns doch erst kennen und lieben gelernt und nun sitze ich zum dritten mal auf gepackten Koffern und muss abschied nehmen.
Manchmal frage ich mich, wie viel kann denn eine so junge Liebe denn aushalten? 
Zelte aufbauen und wieder abreißen.
Neue und alte Freunde finden und verlassen.
Und das schlimmste ist ja, dass ich am meisten einstecken musste.
Der erste Umzug aus Bayern nach Niedersachsen war auch so ein Akt.
Ich habe mein gesamtes Leben aufgegeben. Freunde, Arbeit, Familie, Heimat. Um irgendwo wieder ganz von vorne anzufangen.
Ich kann mich noch an das erste Wochenende in Niedersachsen erinnern. Ich stand auf unserem kleinen Balkon und habe bittere Heimwehtränen geweint. Ich habe in dem Augenblick alles bereut und wollte nur noch zurück. Aber den Herzmann zurücklassen? Nein, das hätte ich nicht verkraftet.
Sieben Monate später verließ er mich dann, um in den Krieg zu ziehen. 
Ich hatte grad einen neuen Job gefunden und hatte bis Dato kaum Freunde. 
Ich hab geweint und war verzweifelt, aber alles aufgeben? Ne, dafür hatten wir schon zu viel investiert. 
In der Zeit fand ich auch die besten Freunde auf der Welt ;) Nur mal so als kleine Anmerkung^^
Auf den Tag genau, ein Jahr nachdem wir in unsere erste Wohnung eingezogen sind, hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. 
Der Mann immer noch im Krieg. 
Wie das Möglich war? 
Heimaturlaub...elf Tage lang. 
Nun saß ich da und war schwanger und alleine.
Er kam wieder, die Bundeswehr endete, wir bekamen unser Mädchen.
Dann ein Brief, Abschied von der neuen Heimat.
Und plötzlich ist es Heute.
Und er ist wieder Soldat und wir brechen wieder die Zelte ab.
Zu dritt.
Die dritte Wohnung in vier Jahren Beziehung. 
Ein Kind, ein Einsatz und 10.000 Kilometer, die dauernd zwischen uns liegen.

Ich muss ja sagen, dass ich nach meinem empfinden noch sehr Jung bin, um solche Schritte zu wagen.
Natürlich bin ich Abenteuerlustig und es reizt mich irgendwo doch, dass wir anders sind, als so manche Familie.
Doch ich sehne mich langsam nach der Ruhe, die man sich irgendwann ja doch mal verdient hat.

Deshalb frage ich mich manchmal, wie viel hält unsere Liebe denn aus?
Wie viel bin ich denn noch bereit zu geben?
Wie oft kann ich mich noch Verabschieden, ohne daran zu zerbrechen?

Naja, wenn es nach mir geht, so oft es nötig ist....







3 Kommentare:

  1. Ach Mensch,ich drück Dich mal feste!Ich glaube,ich könnte das nicht!
    Meine erste große Liebe war auch beim Bund und musste für 4 Monate in den Kosovo....es war die Hölle!

    Liebe Grüße <3

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  2. Danke, ich bin zuversichtlich, dass es bald besser wird <3

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  3. hups dann hab ichs wohl falsch verstanden :)


    ich finde deine/eure einstellung total super und bin zuversichtllich das eure liebe über noch viele hürden halten wird, ihr habt soviel geschafft und es ist bestimmt verdammt nochmal nicht gerade einfach einen mann zu haben und ihn in den krieg ziehen zu lassen, ich könnte mir es nie vorstellen.

    hut ab, ich hab da echt rießen respekt vor :)

    ihr werdet sicher auch in der neuen wohnung viele höhen und tiefen durchleben :)

    herzige grüße und noch nen tollen abend

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